Siedlung Hirzenbach
Planerwahlverfahren für Generalplaner auf Einladung | 2020 | mit Carolin Riede Landschaftsarchitektin BSLA

+

Mit wenigen, gezielten Eingriffen soll die Anlage an die Bedürfnisse der Bewohner angepasst werden, ohne dass die bestehende Gestaltung ihr Gesicht völlig verändert. Auf der Westseite des Scheibenhochhauses wird die Umgebung neugestaltet. Niederschwellige Eingriffe helfen, mit einfachen Mitteln grosse Wirkungen zu erzielen: die bestehenden Grünflächen werden in üppig blühende Blumenwiesen umgewandelt und in diese urbane Wildnis wird ein Pavillon gesetzt, der als neuer Gemeinschaftsraum dient. Der Bau mit flach geneigtem Satteldach wird als vorfabrizierter Holzbau auf die vor Ort gegossenen Streifenfundamente gestellt und schwebt so über der Blumenwiese. An der Westfassade des Wohnhauses werden die bestehenden Balkone mit neuen, vorgefertigten Elementen aus Beton ergänzt. Diese funktionieren als eine selbsttragende Schicht und geben den Balkonen zusätzliche Tiefe sowie mehr Fassung, womit ihre räumliche Qualität gesteigert wird. Die U-Elemente werden mit grünlichen Faserzementbrüstungen ergänzt. Die V-Form der Balkonbrüstung wird in der Fassade des Pavillons wiederaufgenommen. Auch die neuen Velo- und Container- unterstände werden in derselben Materialität und Formen- sprache verkleidet. Die Konstruktion der Unterstände bilden handelsübliche Standard-Produkte welche mittels Faserzementplatten eingefasst, optisch aufgewertet und so in die Gestaltung der Gesamtanlage eingebunden werden. Die gestalterischen Eingriffe sind klar, robust und mehrheitsfähig. Die Materialisierung ist erprobt und dauerhaft sowie hinsichtlich der Erstellungskosten und des Unterhalts ökonomisch und nachhaltig. Gesamthaft wird der Anlage wird mit einfachen Mitteln zu einer neuen Frische verholfen.